Rote Liste 2030 - Los geht's!
Herzlich Willkommen beim Projekt Flora und Rote Liste von Hessen!
Rote Listen sind ein wichtiges Instrument im Naturschutz. Sie sind ein Fachgutachten und dienen der Einschätzung der Gefährdung von Arten in einem Bezugsraum. Idealerweise sollten sie im Abstand von ca. 10 Jahren aktualisiert werden.
In Hessen klappt das bislang ziemlich vorbildlich. Die 5. Auflage ist 2019 erschienen und kann hier kostenlos eingesehen und runtergeladen werden: https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/naturschutz/artenschutz/steckbriefe/Farn_und_Bluetenpflanzen/Gutachten/HLNUG_RL_Farn_Samen_Pflanzen.pdf
Bearbeitet werden die Roten Listen von der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen e.V. (BVNH, www.bvnh.de) im Auftrag des Landes Hessen. Die Datengrundlage setzte sich bislang aus der Auswertung von Herbar-Material, Gutachten und Experten-Kenntnissen zusammen. Für die 6. Auflage, die etwa 2030 erscheinen soll, wollen wir erstmals einen ganz neuen Weg gehen und dafür haben wir diese Projekt eingerichtet.
Zur Gefährdungseinstufung in der Roten Liste werden mehrere Faktoren berücksichtigt. Wichtig sind die aktuelle Bestandsgröße, der kurzfristige und der langfristige Bestandstrend. Wir hoffen, dass dieses Projekt wichtige Daten liefern wird und zwar insbesondere für die Arten, die zwar noch relativ verbreitet sind - und deswegen bislang weder im Fokus des Naturschutzes noch der Forschung standen - bei denen aber Bestandsrückgänge stattfinden oder vermutet werden. Dabei handelt es sich z.B. um viele Arten des Grünlands, aber auch eine Reihe von Ruderalarten fallen in diese Kategorie. Wir wollen daher von Zeit zu Zeit Arten besonders in den Vordergrund stellen und zur Meldung von Funden dieser Arten aufrufen, um mehr über ihre aktuelle Verbreitung in Hessen zu erfahren. Das geht natürlich nur mit der Hilfe vieler Beobachterinnen und Beobachter draußen im Feld!
Für die Einschätzung der Roten Liste wird Hessen in vier Regionen unterteilt. Damit wird den unterschiedlichen Bedingungen Rechnung getragen, die innerhalb Hessens herrschen. Beispielsweise herrscht im Rheingau ein ganz anderes Klima als im Vogelsberg. Diese Region sind hinterlegt und können als Filter ausgewählt werden, wenn man sich die Beobachtungen im Projekt ansieht. Dazu bei den Filtern im Feld Gebiet "BVNH" eintippen, dann erscheinen die vier Regionen zur Auswahl. Mehr zu den Regionen auch auf dieser Webseite: http://www.botanik-hessen.de/Pflanzenwelt/
Für heute bleibt nur noch zu sagen: Viel Freude bei der Erkundung der hessischen Pflanzenwelt!