Arten des Monats Mai: Einbeere und Knöllchen-Steinbrech
Es ist nicht einmal zwei Wochen her, dass wir uns über 75.000 Beobachtungen gefreut haben und nun sind es bereits 80.000! Für so viel Engagement gibt es dieses Mal zwei Arten des Monats, eine aus dem Grünland und eine aus dem Wald.
Der Knöllchen-Steinbrech, der große Verwandte des Dreifinger-Steinbrechs, den man auch im Moment noch sehen kann, fühlt sich vor allem auf mageren Wiesen wohl. Und da magere Wiesen immer seltener werden, gehen auch die Bestände vieler Wiesen-Pflanzen zurück. Der Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) ist gegenüber den Veränderungen zwar noch etwas robuster als viele Arten, die bereits als gefährdet oder vom Aussterben bedroht gelten, aber auch er geht zurück. In der aktuellen Roten Liste wurde er bereits in zwei der vier hessischen Regionen auf die Vorwarnliste gesetzt. Für eine möglichst fundierte Bewertung in der nächsten Liste benötigen wir aktuelle Verbreitungsdaten. Daher: bitte Vorkommen des Knöllchen-Steinbrechs melden! Neben Wiesen besiedelt er mitunter auch magere Böschungen und andere Lebensräume mit eher niedrigem Nährstoffgehalt.
Aber auch im Wald gibt es immer noch einiges zu sehen. Eher ein Spätzünder unter den Frühlingspflanzen ist die Einbeere, die sich jetzt im Mai so richtig entwickelt. Sie ist unverwechselbar mit ihren vier Blättern, die übrigens Paris und die drei Göttinnen symbolisieren, und der darüber „schwebenden“ Frucht, die für den goldenen Apfel steht, den der arme Paris der schönsten der drei Göttinnen überreichen sollte. Daher heißt die Pflanze mit wissenschaftlichem Namen Paris quadrifolia. Übrigens findet man manchmal auch fünfblättrige Einbeeren. Das ist ein bisschen so wie mit dem vierblättrigen Kleeblatt. Die Verbreitung in Hessen ist eher lückig, die Einbeere ist nicht in jedem Wald zu finden. Wir freuen uns über Meldungen, die unsere Kenntnisse zur Verbreitung der Art verbessern.
Einen tollen Wonnemonat wünscht
das Zebra