Großer Auftritt für die Kleinsten!
Das Aprilwetter macht seinem Namen alle Ehre! Trotz der vielen Schauer und Regentage sind viele eifrige Beobachter*innen schon wieder unterwegs und melden täglich spannende Pflanzen-Beobachtungen. Typisch für das Frühjahr sind viele kleine Kräuter, insbesondere auch einjährige Arten, die jetzt ihren großen Auftritt haben. Vor allem auf Äcken und in Beeten sind jetzt verschiedene Veronica-Arten zu finden, darunter auch einige seltenere Arten: http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Rachenbluetler/ehrenpreis.htm
Der Faden-Ehrenpreis kommt dagegen in Scherrasen vor, oft in Parks oder auf Friedhöfen. Letztere sind in dieser Jahreszeit ohnehin einen Besuch wert, hier gibt es oft viele verwilderte Frühblüher zu finden, vom Winterling über Blausterne bis hin zu verschiedenen Schneeglöckchen, Stiefmütterchen und anderen. Wichtig ist bei Beobachtungen von diesen Arten darauf zu achten, ob die Exemplare gepflanzt sind (auf Gräbern, in Rabatten) und diese dann entsprechend durch das Häkchen zu kennzeichnen, wenn man sie dennoch aufnehmen möchte. Oder ob sie verwildert sind, z.B. dichte Teppiche von Sibirischen Blausternen, die sich gerne am Fuß großer Bäume ausbreiten. Nicht immer, kann man das sicher entscheiden, im Zweifelsfall gerne einen Kommentar zur Fundsituation ergänzen.
Zu den zarten Pflänzchen des Frühjahrs zählt auch der Dreifinger-Steinbrech, den man gelegentlich sogar in Pflasterfugen auf Bahnsteigen finden kann http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Steinbrechgewaechse/saxi_lappig.htm#Dreifinger-%20Steinbrech
Nicht zu verwechseln mit dem häufigeren Frühlings-Hungerblümchen und seinen Schwester-Arten. Hier lohnt sich ein genauerer Blick, denn das Spatelblättrige Hungerblümchen und das Frühe Hungerblümchen wurden früher nicht vom Frühlings-Hungerblümchen unterschieden, so dass ihre Verbreitung bisher nur ungenau bekannt ist.
Und natürlich ist das Frühjahr die große Zeit der Wälder! Das Gelbe Windröschen war bereits einmal Pflanze des Monats hier. http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Hahnenfuss/anemone_gelb.htm#Gelbes%20Windr%C3%B6schen Nachweise sind weiterhin willkommen. Insgesamt bestehen ja die größten Lücken auf der Nachweis-Karte noch in den Hessischen Wäldern. Dort gibt es gelegentlich so besondere Pflanzen wie die Haselwurz mit ihren braun-violetten Blüten zu entdecken: http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/xKleineFamilien/asarum.htm
Wer eher im Siedlungsraum unterwegs ist, findet vielleicht Verwilderungen von Apenninen- und Balkan-Windröschen. Wichtig ist es hier zu versuchen gute Fotos der Behaarung der Blütenstiele zu machen, damit man die beiden sehr ähnlichen Arten auf den Bildern auch unterscheiden kann. Weitere Merkmale: http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Hahnenfuss/apennina.htm#Balkan%20Windr%C3%B6schen
Weiterhin viel Freude bei den Entdeckungstouren und im Moment am besten nicht ohne Regenschirm losziehen!
Euer Zebra